Abendmahl

ABENDMAHL
Wer lange nicht dabei war, mag es leicht mysteriös finden: Nach Gebeten und Wechselgesängen versammelt man sich im Halbkreis vor dem Altar und bekommt dort eine runde Oblate ausgeteilt, danach einen Schluck Wein oder Saft.
Warum feiert man dieses Abendmahl, was bedeutet es, und wie verhält man sich dabei?

Warum feiern wir Abendmahl?
Wir feiern das Abendmahl, weil Jesus uns einlädt, so wie damals seine Jünger und dazu aufruft „…solches tut zu meinem Gedächtnis“. Nach der Erkenntnis der Reformatoren ist Kirche da, wo das Evangelium rein gepredigt und die Sakramente recht verwaltet werden. Das Abendmahl ist konstitutiv für unser Leben als Kirche, Christus ist in seinem Wort und seinem Mahl in der Gemeinde gegenwärtig.
Die christliche Gemeinde feiert seit der Auferstehung Jesu Christi das Abendmahl. Es wird auch als Mahl des Herrn oder als Herrenmahl und in der katholischen Kirche als Eucharistie bezeichnet.
Was bedeutet das Abendmahl?
Entsprechnd den Einsetzungsworten: „….Nehmt und esst. Dies ist mein Leib. Solches tut zu meinem Gedächtnis.“ – „Nehmt und trinkt. Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis….“ feiern wir das Abendmah in Erinnerung an Jesus, zur Vergebung der Schuld  und als Gemeinschaftsmahl. Jesus hat zu Lebzeiten oft mit anderen Menschen zusammen gegessen,  nicht nur mit seinen Anhängern und Anhängerinnen, sondern auch mit Menschen, die als unwürdig, sündig und damit als nicht gesellschaftsfähig galten. Wir feiern im Abendmahl, dass Jesus durch seine Liebe und Hingabe die Schuld der Menschen aufhebt. Dabei ist Jesus Gastgeber und Gabe zugleich: Zum Abendmahl lädt Jesus selbst ein, in Brot und Wein ist er anwesend und sinnlich erlebbar. Die Menschen, die sich um den Altar versammeln, sind durch Jesus zu einer Gemeinschaft vereint.  
Wie oft zum Abendmahl?
So oft wie möglich (in unserer Kirchengemeinde meistens am ersten Sonntag im Monat). Engeladen sind wir immer. Ob wir uns isoliert fühlen oder gut aufgehoben, ob wir traurig sind oder glücklich. Es ist gut, wenn wir uns immer wieder stärken lassen und uns verbinden lassen mit anderen und mit Gott. Deshalb kann man das Abendmahl nicht oft genug feiern.
Warum essen wir Brot und trinken Wein?
Brot und Wein sind von Christus eingesetzte so genannte Schöpfungsgaben. Diese Gaben kommen nicht einfach aus der "Natur". Sie entstehen aus:
- einer gelungenen zwischenmenschlichen Gemeinschaft,
- der gelingenden Gemeinschaft zwischen Menschen und Natur
- und dem schöpferischen Wirken des Geistes Gottes.
(Daher kann Wein nicht einfach durch das Essen von Trauben ersetzt werden!). In unserem Kulturkreis ist Brot Symbol für das tägliche Nahrungsmittel, Wein für das festliche Getränk.
Der Wein aus einem Kelch?
Der Gemeinschaftskelch verdeutlicht und betont die Gemeinschaft in Christus. Wein ist die von Christus eingesetzte Schöpfungsgabe und in unserer Kultur Symbol für das festliche Getränk. Aus gesundheitlichen und anderen Gründen, empfiehlt die Lebensordnung unserer Landeskirche  zusätzlich auch die Austeilung von Trauben-saft zu ermöglichen.
Wer leitet das Abendmahl?
Jeder getaufte Christ, jede getaufte Christin kann das Abendmahl leiten. Nach evangelischem Verständnis gibt es das "allgemeine Priestertum aller Gläubigen". Da aber in unserer Kirche Pfarrer/Pfarrerinnen mit der öffentlichen Wortverkündigung und der Verwaltung der Sakramente beauftragt sind, sind sie in der Regel für die Leitung des Abendmahls verantwortlich. Es ist wünschenswert, dass sich Kirchenvorstand und Gemeindemitglieder an der Austeilung des Abendmahls beteiligen.
Wie gestalten wir die Liturgie beim Abendmahl?
Das Abendmahl findet nach der Predigt statt, um zu verdeutlichen, dass Wort und Mahl zusammengehören. Unverzichtbar bei der Liturgie des Abendmahls sind die Einsetzungsworte, das Vaterunser, die Austeilung von Brot und Wein an die Gemeinde und eine Danksagung an Gott.
Während der Einsetzungsworte, des Vaterunsers und des Friedenszeichens steht die Gemeinde.
In unserer Kirchengemeinde ist zurzeit folgende Liturgie vorgesehen:
- Predigt
- Musik zur Besinnung
-Abkündigungen
-Lied
- Ein Wechsel von Liturg und Gemeinde, dann das "Präfationsgebet, das der Pfarrer/die Pfarrerin spricht. Es endet mit dem Aufruf zusammen mit allen Engeln und Heiligen, mit allen lebenden und Toten zu singen, wie es die Engel im Himmel vor Gott tun:
-Lied: Heilig (Sanctus)
- Einsetzungsworte
Hier werden die Worte zitiert, die die Gemeinde an die Einsetzung des Abendmahls durch Jesus Christus erinnern sollen. Es werden die Worte über Brot und Kelch gesprochen: "Dies ist mein Leib … Dieser Kelch …"
- Vaterunser
-Friedenszeichen (Wir reichen einander die Hand und sprechen uns zu: Friede sei mit dir!“.)
- Lied: Christe, du Lamm Gottes
- Einladung zum Abendmahl
- Austeilung (meistens im Halbkreis vor dem Altar)
- Bibelwort im Kreis mit Sendungswort
- Dankgebet
Sie finden diesen Ablauf auch als Einlage im Gesangbuch.
Mit welchen Worten werden Brot und Wein entgegengenommen?
Es gibt verschiedene Worte, mit denen Brot und Kelch ausgeteilt werden können: Die wohl bekannteste "Spendeformel" lautet "Christi Leib, für dich gegeben." Bzw. "Christi Blut, für dich vergossen." Wenn man so angeredet wird, nimmt man das Sakrament am besten mit einem schlichten "Amen" entgegen. Sollte man an einem Abendmahl teilnehmen, bei Brot und Kelch untereinander weitergereicht werden, kommen häufig auch andere "Spendeformeln" vor, wie "Das ist Christus für dich" oder "Nimm und iss vom Brot des Lebens" bzw. "Nimm und trink vom Kelch des Heils." Auch hier kann man mit einem "Amen" als Antwort nichts falsch machen. Sollte man Brot oder Wein mit der Formulierung "Friede sei mit dir" gereicht bekommen, kann man auch diesen Gruß mit "Und mit dir" erwidern.
Manche Menschen antworten mit "Danke", wenn sie Brot oder Kelch entgegen-nehmen. Das   halte ich für ein wenig unpassend. Das Abendmahl wird nach christlichem Verständnis von Gott gespendet, wobei diejenigen, die es austeilen, sozusagen nur dabei helfen. Darum sollte man sich eher bei Gott bedanken. Aber "schlimm" ist es auch nicht, danke zu sagen.
Wer ist eingeladen?
Alle, die getauft sind und  am Gottesdienst in der Gemeinde teilnehmen, egal welcher Konfession, sind durch Jesus Christus zum Abendmahl eingeladen. Alle sind eingeladen, aber niemand muss daran teilnehmen.
In unserer Kirchengemeinde sind auch Kinder beim Abendmahl willkommen, denn grundsätzlich ist jeder getaufte Christ/in zum Abendmahl eingeladen, auch die Kinder. Diese selbstverständliche Praxis der frühen Christenheit wurde in unserer Kirchengemeinde wieder eingeführt.  
Offene Fragen
„Das Abendmahl bleibt geheimnisvoll und ist daher nicht vollständig zu erfassen oder gar zu beschreiben. In der Geschichte der Kirche hat es zudem eine Menge Streitigkeiten darüber gegeben, wie das Abendmahl verstanden werden soll. So gibt es unter den verschiedenen Kirchen unterschiedliche Auffassungen über das Abendmahl, etwa über die Anwesenheit  Jesu in Brot und Wein: Wandeln sich Brot und Wein in der Abendmahlshandlung in Fleisch und Blut Jesu Christi (wie in der katholischen Lehre), sind Brot und Wein nur Zeichen, die auf Jesus hindeuten (wie in der reformierten Kirche) oder ist Jesus auf geheimnisvolle Weise „in, mit und unter“ Brot und Wein gegenwärtig (wie nach lutherischen Verständnis)? Diese Feinheiten (oder Spitzfindigkeiten?) sind eigentlich gar nicht mehr wichtig, wenn man nach der eigentlichen Bedeutung des Abendmahls fragt: Erinnerung, Vergebung und Gemeinschaft. Wünschenswert ist es nach wie vor, dass das Abendmahl eines Tages einmal als Gemeinschaftsfeier aller Christinnen und Christen möglich wird.“ (I.Bauschke)          

KIRCHENMITGLIED
Als Kirchenmitglied gehören Sie automatisch zu der Kirchengemeinde, in deren Gebiet Sie momentan wohnen. Das heißt, wenn Sie im Bereich der Kirchengemeinde Sparneck  wohnen und bei Ihrer Anmeldung im Rathaus angegeben haben, dass Sie evangelisch sind, sind Sie automatisch Mitglied der Kirchengemeinde Sparneck.
Ziehen Sie um, und zwar in das Gebiet einer anderen evangelischen Gemeinde, sind Sie automatisch dort Mitglied. Möchten Sie auch nach ihrem Umzug, Mitglied der Kirchengemeinde Sparneck  bleiben, müssen Sie das extra beantragen und sich im Pfarramt "umpfarren" lassen.

KIRCHENAUSTRITT
Bevor Sie diesen Schritt unternehmen, wäre es hilfreich für uns, wenn Sie zu einem  Gespräch mit Ihrem Pfarrer/Ihrer Pfarrerin bereit wären. Manches lässt sich vielleicht in einem persönlichen Kontakt klären. Zudem ist es für uns wichtig zu hören, warum sich Menschen von der Kirche abwenden wollen.

Der Austritt muss persönlich beim Standesamt des Wohnortes oder bei einem Notar erklärt werden. Sie benötigen dazu einen gültigen Personalausweis oder einen Reisepass mit letzter Meldebescheinigung. Verheiratete oder Geschiedene müssen zusätzlich das Familienbuch mitbringen.

KIRCHENEINTRITT
Sie gehörten bislang keiner Konfession an und möchten nun Mitglied in der evangelischen Kirche werden.
Vielleicht hat die Gute Nachricht von Gott Sie angerührt, sei es durch eine Begegnung mit einem Menschen, sei es durch eine Predigt oder das Nachdenken über biblische Texte. Vielleicht möchten Sie aufgrund familiärer Bindungen oder beruflicher Zusammenhänge in die evangelische Kirche eintreten.
Wie dem auch sei: Wir freuen uns, wenn Sie den angefangenen Weg weiter gehen wollen - die evangelische Kirche bietet Ihnen an, Sie auf diesem Weg zu begleiten.
Mitglied in der evangelischen Kirche werden Sie durch die Taufe. Bevor Sie getauft werden, ist eine Einführung in den christlichen Glauben wünschenswert. Ein Pfarrer / eine Pfarrerin kann Ihnen Auskunft darüber geben, wie Sie diese Einführung im einzelnen gestalten können.
Die Taufe selbst wird in einem Gottesdienst gefeiert. Sie berechtigt u. a. zur selbst-ständigen Teilnahme am Abendmahl und zur Übernahme des Patenamtes bei einer Taufe.
(EKD Information)
Sie möchten in die Kirche wieder eintreten?
Herzlich willkommen! Der Wiedereintritt in die Kirche ist relativ einfach: Sie führen ein Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer/Pfarrerin und füllen ein Formular aus, das den Eintritt bestätigt. Sie können darüber hinaus an einem Gottesdienst mit Abendmahl teilnehmen, was den geistlichen Teil des Eintritts symbolisiert. Von diesem Moment an sind Sie wieder Mitglied der Evangelischen Kirche.